Rheinland Klinikum

FAQs – Wir sanieren für Sie!

Wie Sie eventuell den Medien entnommen haben, stellen wir uns an unseren Krankenhausstandorten neu auf, um Ihnen auch in Zukunft eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau bieten zu können.

Hier die wichtigsten/häufigsten Fragen und Antworten dazu:

Warum ist eine „Sanierung“ des Rheinland Klinikums notwendig?

Die stationäre Krankenversorgung in Deutschland steht vor gravierenden Veränderungen. Auch die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser hat sich deutlich zugespitzt – dies wird unter anderem an einer zunehmenden Anzahl von Krankenhausinsolvenzen deutlich. Trends wie eine zunehmende Ambulantisierung, Fachkräftemangel und die zunehmende Relevanz von Qualität (über Mindestmengen gemessen) als Differenzierungsmerkmal verändern die Rahmenbedingungen für die historisch gewachsene Krankenhauslandschaft in einer nie da gewesenen Geschwindigkeit. Die in Nordrhein-Westfalen bereits eingeführten Leistungsgruppen werden mittelfristig dazu führen, dass sich die Versorgungslandschaft aufteilen wird und zwar in eine nicht differenzierte Grund- und Regelversorgung und in darüber hinaus gehende Leistungsangebote (Schwerpunkt-Krankenhäuser/ Maximalversorger).

Diesen Entwicklungen müssen auch wir als Klinikverbund Rechnung tragen und uns danach ausrichten - um Ihnen weiterhin eine qualitativ hochwertige Medizin bieten zu können. Denn die wirtschaftliche Ausgangslage ist nicht nur für uns, sondern für die allermeisten Kliniken in Deutschland schwierig. Ziel ist es deshalb, das Rheinland Klinikum strukturell zukunftssicher aufzustellen, indem es seine medizinischen Angebote bündelt und an den Standorten zum Teil neu ausrichtet.

Wie soll die Bündelung der Angebote erreicht werden?

Durch Umstrukturierungen an den Krankenhaus-Standorten in Neuss, Dormagen und Grevenbroich, einschließlich der Einführung medizinstrategischer Maßnahmen und der Optimierung von Prozessen. Die Gesellschafter des Rheinland Klinikums, Rhein-Kreis Neuss und Stadt Neuss, haben deshalb in den Kreistagssitzungen (25.09.24), den Sitzungen des Beteiligungsausschusses (26.09.24) und des Stadtrates der Stadt Neuss (27.09.24) die Eckpunkte zu diesem Sanierungsprozess beschlossen.

Werden Kliniken geschlossen?

Nein, zuvor hatten sich die Gesellschafter u.a. dazu bekannt, dass es nicht zu einer Schließung von stationären Angeboten an den Standorten des Rheinland Klinikums kommen soll. Es gibt jedoch Anpassungen im Leistungsspektrum. So werden die Angebote der Gynäkologie und Geburtshilfe beispielsweise am Lukaskrankenhaus in Neuss gebündelt und neu ausgerichtet.

In Bezug auf medizinstrategische Eckpunkte wurde entschieden, dass das Lukaskrankenhaus Neuss als Schwerpunkt-Krankenhaus mit Notfallversorgungsstufe II erhalten bleibt und das Krankenhaus Dormagen als Grund- und Regelversorger mit Notfallversorgungsstufe I und Herzkathetermessplatz fortgeführt wird. Das exzellente orthopädische Angebot in Dormagen soll gestärkt werden. Schließlich wird das Elisabethkrankenhaus Grevenbroich in der Zukunft mit geriatrisch / internistischer Ausrichtung fortgeführt. Die Rheintor Klinik wird wie bisher als Fachklinik mit Versorgungsvertrag fortgeführt.

Gibt es die Notaufnahme noch in Grevenbroich? Wird diese geschlossen?

Aktuell gibt es eine 24/7 Notfallambulanz am Elisabethkrankenhaus in Grevenbroich, diese wird auch so betrieben.

Sie soll jedoch im Rahmen der Sanierung und mit der Transformation des Krankenhauses an diesem Standort nicht mehr weitergeführt werden - unter der Voraussetzung, dass die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen wurden. Darunter sind eine Erweiterung der Kapazitäten der Notaufnahmen am Krankenhaus Dormagen und dem Lukaskrankenhaus in Neuss zu verstehen sowie die Planung und Organisation der angepassten Transporte für Notfallpatienten. 
Bei schweren Verletzungen (Polytraumata), Herzinfarkten und Schlaganfällen ist bereits gelebte Praxis, dass Patienten in das für die jeweilige Sympotmatik spezialisierte Krankenhaus gebracht werden.

Hinweis: Um das diensthabende Personal in der ZNA  zu entlasten und zum Erhalt der hochwertigen Versorgungsqualität, sind ab 22:00 Uhr bis morgens weniger Fachkräfte im Dienst eingesetzt  und das Personal wird tagsüber gebündelt. Fußläufig bzw. eigenständig können Patienten  natürlich weiterhin die Notaufnahme ab 22.00 Uhr aufsuchen. Der Rettungsdienst ist gehalten, andere Krankenhäuser mit einer ZNA (bzw. mit der nötigen Fachkompetenz für die jeweilige Symptomatik, siehe oben) anzufahren. 

Der Rhein-Kreis Neuss hat zur Kompensation bereits einen weiteren RTW in Betrieb genommen. Diese Anpassungen in den Abläufen erfolgen immer in enger Abstimmung und im Einklang mit dem Rettungsdienst. Die Patienten müssen die Sicherheit, haben dass im Notfall schnellstmöglich die passende Behandlung gewährleistet wird, das hat in diesem Zusammenhang immer oberste Priorität.

 

 

Wo werden schwerverletzte Patienten operiert?

Es finden im Krankenhaus in Grevenbroich ab sofort keine operativen Eingriffe von stationären unfallchirurgischen Patienten mehr statt. D.h., operationspflichtige Krankheitsbilder aus diesem Fachgebiet, die die stationäre Versorgung eines Patienten nach sich ziehen, werden nicht mehr am Elisabethkrankenhaus durchgeführt, sondern in das Krankenhaus Dormagen oder das Lukaskrankenhaus Neuss überführt. Ambulante unfallchirurgische Operationen finden am Standort Grevenbroich weiterhin wie gewohnt statt. Die stationäre Aufnahme von „kleineren“ unfallchirurgischen Fällen, ohne Notwendigkeit einer Operation, ist zudem eingeschränkt möglich.

Eine Schockraumversorgung kann aufgrund der oben genannten Gründe in der ZNA nicht mehr fortgeführt werden - Unter einem Schockraum versteht man einen speziellen Behandlungsraum innerhalb eines Krankenhauses, in dem die Erstversorgung schwerverletzter und polytraumatisierter Patienten stattfindet. Im Jahr 2024 wurden rund 50 Patienten als kritisch eingestuft und ein Teil dieser Patienten wurde dementsprechend dem Schockraum zugewiesen.

Wann finden Geburten nur noch in den Kreißsälen in Neuss statt?

Die Neuausrichtung und Bündelung der Gynäkologie und Geburtshilfe am Standort Neuss ist eines der großen Strukturprojekte und bedarf ebenfalls eines Vorlaufs. Familien können aktuell und wie gehabt das Krankenhaus Dormagen für die Geburt ihres Kindes aufsuchen oder sich auch dort für die Geburt ihres Kindes anmelden. Unsere Hebammen und das Kreißsaal-Team sind in Dormagen für Sie da!

Wir informieren Sie hier auf dieser Seite und auf der Seite der Geburtshilfe in Dormagen, wenn es Aktuelles gibt, das Familien wissen müssen. Neuigkeiten pflegen wir zudem hier ein: https://rheinlandklinikum.de/dormagen/kompetenzen/fachgebiete/geburtshilfe

Warum hat das Krankenhaus Dormagen mit den Feststellungsbescheiden im Dezember Geburten zugeteilt bekommen

Mit Datum 16. Dezember hat das Rheinland Klinikum für seine Standorte Lukaskrankenhaus Neuss, Krankenhaus Dormagen und Elisabethkrankenhaus Grevenbroich die Feststellungsbescheide für die in Zukunft zu erbringenden Leistungsgruppen und Mengen erhalten.  Dieser Planungsprozess, der im Jahr 2019 begonnen wurde, hat nun mit der finalen Zuweisung seinen Abschluss gefunden.

Die Leistungsmengen im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe an den Standorten Lukaskrankenhaus und Dormagen hat das Rheinland Klinikum im Jahr 2022 beantragt. Zu Grunde lagen damals die Geburtenzahlen des Jahres 2019. Das entsprechende Beantragungs- und Anhörungsverfahren ist auf den Seiten des MAGS öffentlich und transparent dargestellt worden und wurde von der Geschäftsführung des Klinikums in allen Gremien vorgetragen. Die planerische Zuweisung der Leistungen von 700 Geburten in Dormagen ist keine Finanzierungszusage des Landes und auch keine Zusage von Fördermitteln. Vielmehr handelt es sich um eine Obergrenze für die einem Krankenhaus zugestandenen Leistungsmengen, die dann gegenüber den Krankenkassen in der tatsächlich erbrachten Menge abzurechnen ist. 

Die tatsächliche Anzahl der Geburten entspricht durch den laufenden Strukturwandel heute nicht mehr den beantragten Zahlen von damals. In der Hochrechnung werden die Geburten in Dormagen in diesem Jahr in einer Größenordnung von 500 liegen, dies entspricht rund 1,4 Geburten pro Tag. Vor diesem Hintergrund haben wir als Teil des Sanierungsprogrammes des Rheinland Klinikums - unter Berücksichtigung der Vorschläge des Beratungsunternehmens Roland Berger - die Neuausrichtung der Gynäkologie und Geburtshilfe am Standort Neuss angestoßen. Alle Maßnahmen und Schritte werden unter Beteiligung unserer Gesellschafter Rhein-Kreis Neuss und Stadt Neuss und in Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf/dem MAGS erfolgen.

Ist meine Versorgung gesichert?

Ja, die Versorgung ist gesichert und die Sanierung hat das klare Ziel, dass langfristg die medizinische Versorgung zu jederzeit sicher gestellt werden kann.

Was sind die nächsten Schritte?

Ein Lenkungsausschuss wurde eingerichtet, um die konkreten Sanierungsprojekte zu planen und zu beschließen. Am 14. Januar 2025 wurden vom Lenkungsausschuss die ersten Konzepte zur Zeitplanung für die großen Strukturprojekte (Bündelung der Gynäkologie und Geburtshilfe in Neuss und Transformation des Krankenhauses in Grevenbroich in eine Fachklinik) vorgelegt.

Diese Planungen wurden dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales vorgestellt und danach geprüft. 

Das Ministerium hat im März die Rückmeldung gegeben, dass die letztendliche Entscheidung über die künftigen Versorgungsaufträge einem regionalen Planungsverfahren nach §14 KHGG NRW vorbehalten ist. Ein regionales Planungsverfahren in den von den Umstrukturierungsvorhaben betroffenen Leistungsgruppen ist Voraussetzung dafür, die Umstrukturierungen, wie im Konzept vorgesehen, umsetzen zu können. Daraus haben sich für das Klinikum wiederum folgende Schritte ergeben:

Das Rheinland Klinikum hat die Einleitung eines regionalen Planungsverfahrens für die Gynäkologie, die Geburtshilfe und die Senologie auf Planungsebene des entsprechenden Versorgungsgebietes initiiert. Entsprechende Anträge sind an die Bezirksregierung Düsseldorf bzw. das MAGS übermittelt worden. Am Standort Grevenbroich wird die Einleitung eines regionalen Planungsverfahrens für den Bereich Allgemeinchirurgie initiiert. Dies ist notwendig, da am Standort Grevenbroich die Leistungsgruppe Allgemeine Chirurgie künftig nicht mehr vorgehalten werden soll. 

Bei einem Planungsverfahren gelten die Rahmenvorgaben des MAGS: Es werden die Anträge beim Ministerium und bei der Bezirksregierung eingereicht und es folgt eine Verhandlungsphase mit den Kostenträgern. Auch andere Krankenhausträger des Versorgungsgebietes bzw. des Kreises können im Rahmen des Planungsverfahrens Anträge stellen. Nach Abschluss der Verhandlungen mit den Kostenträgern und einem Votum der Bezirksregierung entscheidet das Ministerium unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben des KHGG NRW sowie der Zielsetzung des Krankenhausplans NRW letztlich über die künftigen Versorgungsaufträge.

Die Zeitpläne, die in unserer Pressemitteilung vom 20.3. für unsere großen Strukturprojekte genannt werden (Bündelung der Geburtshilfe am Lukaskrankenhaus zum 1. Mai, Bündelung der Gynäkologie am Lukaskrankenhaus zum 1. Juni, Neuausrichtung des Elisabethkrankenhauses zum 01. Juli), werden nach wie vor so vom Rheinland Klinikum angestrebt.

Die Pläne, zur Umstrukturierung folgen einem Gesamtkonzept, das die Gesellschafter zur Sanierung des Klinikverbundes beschlossen haben (Siehe FAQs oben).

Stand: März 2025