Krankenhaus Dormagen

Gefäßchirurgie

Klinik für Gefäßchirurgie

Mit unserer Klinik für Gefäßchirurgie stellen wir die gefäßchirurgische Versorgung der Patienten aller drei Akutkrankenhäuser des Rheinland Klinikums sicher. Unter der Leitung von Chefarzt Dr. László Pintér bietet das Klinik-Team erstklassige Behandlung im gesamten Spektrum der Gefäßchirurgie an.

In der Therapie von Durchblutungsstörungen an den Extremitäten („Raucherbein”, “Schaufensterkrankheit“) nutzt das Team auch modernste minimal-invasive, katheterbasierte Methoden (Ballonkatheter, Stent, Stentprothese etc.).

Häufig durchgeführte Eingriffe sind außerdem Operationen an den Halsschlagadern zur Vermeidung eines Schlaganfalls. Die Rekonstruktion der Halsgefäße kann - bei geringer operativer Belastung und einem niedrigen operativen Risiko - einem Schlaganfall wirkungsvoll vorbeugen.

Über geplante Eingriffe hinaus ist die Klinik auf nahezu alle lebensrettenden Notfalloperationen vorbereitet, wie beispielsweise bei geplatzten Aneurysmen der Bauchaorta oder akuten Gefäßverschlüssen.

Besondere Expertise besitzt Chefarzt Dr. László Pintér in der Shuntchirurgie, einem Teilbereich der Gefäßchirurgie, der sich mit der Gefäßverbindung zwischen Arterie und Vene beschäftigt. Patienten mit fehlender Nierenfunktion benötigen für die Blutwäsche (Dialyse) einen sicheren Gefäßzugang, über den das Blut von schädlichen Substanzen befreit und anschließend gereinigt dem Blutkreislauf wieder zugeführt werden kann. Das Klinik-Team bietet auch diesen Patienten rund um die Uhr eine zeitnahe und effektive Behandlung.

Auch Erkrankungen des Venensystems wie Krampfaderleiden oder das damit oft verbundene “offene Bein“ (Ulkus cruris, chronische Wunden) werden durch das Team diagnostiziert bzw. behandelt.


Unser Leistungsspektrum im Überblick

Diagnostik

•    Dopplersonografie

•    Farbcodierte Duplexsonografie

•    Digitale Substraktionsangiografie

•    CT-Angiografie

•    MR-Angiografie

(in Kooperation mit einem radiologischen Partner)

Therapeutische/operative Maßnahmen

Arterielle Verschlusskrankheiten

  • Offene Operationen: Thrombektomie und Patchplastik der Arterien (Wiedereröffnung der Verschlüsse)
  • Interventionelle Prozeduren: Ballonkatheter, Stent, perkutane Thrombektomie, Thrombolyse
  • „Hybrid-Operationen“: Kombination von offenen mit interventionellen Methoden

Aneurysmen (Gefäßaussackungen) sowohl im Bauch- als auch im Extremitätenbereich

  • Offene Operationen: Entfernung des Aneurysmen und Rekonstruktion des Gefäßes mit einer Gefäßprothese
  • Interventionelle Prozeduren: Ausschaltung der Aneurysmen von „innen“ mit einer durch die Leistenarterien eingeführten Stentprothese                                                                                                  

Operationen an der Halsschlagader zur Vermeidung eines Schlaganfalls

 

Venenerkrankungen

  • Entfernung/Verödung von Krampfadern
  • Wiedereröffnung von verschlossenen tiefen Venen, offen oder minimal-invasiv

 

Versorgung von chronischen Wunden

  • „Offenes Bein“
  • Diabetischer Fuß

 

Herstellung und Revision von Gefäßzugängen für Chemotherapie und für Hämodialyse

  • Intravenöse Portsysteme
  • Intravenöse Dialyse-Katheter
  • Dialyse-(„Cimino“)-Shunt

Weiterbildungsbefugnis

Zwei Jahre Gefäßchirurgie

Neu - Vascular Access Center (RheinVASC) in Dormagen

Sichere Gefäßzugänge für die dauerhafte Therapie

Februar 2025 - Wer selbst schon einmal eine Infusion erhalten oder Blut gespendet hat, kennt jene Herausforderung vielleicht: Nicht immer ist eine Vene gut zu finden oder eine Ader problemlos anzustechen. Für manche Patienten ist aber genau das sehr wichtig, mitunter sogar lebenswichtig. Patienten, die aufgrund einer Niereninsuffizienz dreimal pro Woche zur Dialyse müssen, wegen einer Krebserkrankung eine Chemotherapie erhalten oder dauerhaft künstlich über das venöse System ernährt werden, benötigen unbedingt sichere Zugänge zu den Blutgefäßen. Diese Menschen hochqualifiziert zu versorgen, ist der Anspruch eines Vascular Access Centers (VASC), auf Deutsch: Gefäßzugangszentrum.

Vier Fragen an Chefarzt Dr. Lázló Pintér
zum Vascular Access Center (RheinVAC) in Dormagen

Was bedeutet „Gefäßzugang“?

"Ein Gefäßzugang dient als „Ein- und Ausgang“ zum Gefäßsystem und ermöglicht sowohl die regelmäßige Verabreichung von intravenösen Medikamenten als auch die Entnahme von Blut für diagnostische oder therapeutische Zwecke, wie beispielsweise bei der Hämodialyse.Bei der Hämodialyse wird das Blut aus dem Körper entnommen, durch ein Schlauchsystem zu einem Dialysegerät transportiert und dort von Stoffwechsel-Abbauprodukten gereinigt. Anschließend fließt das gereinigte Blut über dasselbe Schlauchsystem zurück in den Körper. Da für diese Therapie große Mengen Blut in kurzer Zeit bewegt werden müssen, erfolgt die Behandlung in der Regel dreimal wöchentlich, oft über viele Jahre hinweg.Um eine effektive Dialyse zu gewährleisten, ist ein sicherer und gut funktionierender Gefäßzugang essenziell.

Dieser Zugang wird meist operativ angelegt, beispielsweise in Form einer arteriovenösen Fistel (AV-Fistel), die eine Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene schafft. Diese Fistel ermöglicht einen hohen Blutfluss und ist daher ideal für die Anforderungen der Hämodialyse geeignet. Alternativ können auch Gefäßprothesen oder zentrale Venenkatheter eingesetzt werden, wobei letztere meist nur temporär genutzt werden.Die langfristige Funktionalität des Gefäßzugangs ist entscheidend für den Therapieerfolg und das Wohlbefinden der Patienten. Daher ist sowohl die sorgfältige Anlage als auch die kontinuierliche Pflege des Zugangs von großer Bedeutung".

Welche Gefäßzugangstypen gibt es?

"Dialysezugänge sind essenziell für die Hämodialyse und können auf verschiedene Arten angelegt werden, um den individuellen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden: Es gibt z.B. getunnelte Kathetersysteme. Diese Katheter werden über eine Vene im Hals- oder Schulterbereich in das Gefäßsystem eingeführt. Sie verlaufen unter der Haut und münden an einer anderen Stelle, entfernt von der Einstichstelle. Diese Konstruktion reduziert das Risiko von Infektionen, da die Eintrittsstelle vom eigentlichen Katheterverlauf getrennt ist.
Dann haben wir Arteriovenöse Fisteln (AV-Fisteln): Hierbei wird ein "Kurzschluss" zwischen einer Arterie und einer Vene geschaffen. Das arterielle Blut fließt in die Vene, wodurch diese sich erweitert und stabilisiert. Die resultierende Vene ist leicht auffindbar, mehrfach punktierbar und nach der Behandlung durch Druck gut verschließbar. AV-Fisteln können entweder chirurgisch oder minimalinvasiv (endovaskulär) angelegt werden. Schließlich gibt es Portsysteme für eine Chemotherapie. Das sind vollständig unter der Haut liegende Systeme und werden meist über Schultervenen implantiert. Sie bieten einen sicheren, komfortablen und unauffälligen Zugang für die langfristige intravenöse Therapie. Schließlich existieren Mittel- bis kurzfristige Kathetersysteme, diese sind relevant für die intravenöse Medikamentengabe. Auch ist eine künstliche Ernährung mittels Katheter möglich, die über Oberarmvenen implantiert werden. Diese Systeme sind 3 bis 6 Monate nutzbar, schmerzarm einzusetzen und für den Patienten bequem."

Benötigen Sie eine spezielle Ausrüstung für diese Eingriffe?

"Sowohl technisch als auch personell muss ein VAC sehr gut ausgerüstet sein. Unser RheinVAC in Dormagen kann dementsprechend eine eine hochqualitative und effiziente Behandlung anbieten. Wir haben ein erfahrenes Team, wir haben das Equipment und einen dafür technisch hochgeeigneten Operationsaal, der uns viele Möglichkeiten bietet, schonend zu arbeiten."

Welche Patienten profitieren von einem Vascular Access Center?

"Es profitieren besonders Patienten, die auf spezielle venöse Zugänge angewiesen sind. Da sind zusammengefasst Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, Tumorpatienten unter einer Chemotherapie oder Patienten unter langfristiger künstlicher Ernährung oder antibiotischer Therapie. Sie sind alle darauf angewiesen, dass die Zugänge in und Abgänge aus dem Körper besonders sicher und langhaltend sitzen."

Sprechstunden

Privatsprechstunde
Dr. (H) László Pintér

Mittwoch
13.00 bis 15.00 Uhr

Freitag
9.00 bis 12.00 Uhr

nach Vereinbarung
Telefon +49 2133 66 2206

 

Gefäß-Sprechstunde
Mahnaz Sadeghi

Montag und Donnerstag
8.15 bis 11.00 Uhr und
12.30 bis 14.30 Uhr

Dienstag
13:00 bis 14:00 Uhr

nach Vereinbarung
Telefon +49 2133 66 2206



Unser Ärzteteam

Dr. (H) László Pintér
Chefarzt
Mahnaz Sadeghi
Leitende Oberärztin Gefäßchirurgie
Christian Riedel
Oberarzt Gefäßchirurgie

Sekretariat

Regina van der Veen
Telefon +49 2133 66 2206
Telefax +49 2133 66 2208
Mail 
gefaesschirurgie.do@rheinlandklinikum.de